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912*12: Leuthard Bau AG und die Strabag realisieren Tunnel im Tagbau Maximale Effizienz, Präzision und Sicherheit durch digitale Daten

Für die Menschen in der Region ein lang ersehntes Projekt: Die Südwestumfahrung von Sins (AG), wo die beiden Nord-Süd-Verkehrsachsen des Bünz- und Reusstals aufeinandertreffen. Das Projekt sieht eine Umfahrung mit einer 67 Meter langen Brücken zwei Grosskreisel und einen 912 Meter langen Tunnel vor, mit dessen Umsetzung die Leuthard Bau AG und die Strabag beauftragt sind. Gestartet wurde die Phase Submission im September 2018, nach dem Zuschlag an die Bietergemeinschaft ARGE Forward (Leuthard Bau AG + Strabag) im November 2018, starteten die eigentlichen Bauarbeiten am 04.03.2019. Der im Tagbau konzipierte Tunnel soll ab 2022 in Betrieb sein. 

Bereits in der Submissionphase setzte die ARGE Forward Drohnentechnologie ein, um das Gelände zu erfassen, die Daten waren Grundlage für ein Geländemodell, um anschliessend die Volumenberechnung der bis zu 12 Meter tiefen Baugrube. Nach der Beauftragung wurden dieses Geländemodell mit den Planungsdaten kombiniert und ein Aushubmodell für die Maschinensteuerungen der Bagger erstellt. „Der durchgehende digitale Workflow hat uns in der Submission mit detaillierten Daten, wie auch bei der Ausführungsplanung und den folgenden Erdarbeiten – bewegt werden rund 180‘000 Kubikmeter – entscheidend geholfen“, so Roman Stalder, Geschäftsführer der Leuthard Bau AG. 

Der Aushub mit Baggern, die mit Trimble Trimble 3D-Maschinensteuerungen ausgerüstet sind, ist erst auf den zweiten Blick besonders anspruchsvoll. Denn bis zu einer Tiefe von rund 5 Metern konnten die Maschinensteuerungen mit GNSS-Technologie arbeiten. Später war eine Umrüstung auf Tachymeterbetrieb erforderlich, da keine GPS-Signale in der tiefen Baugrube zu empfangen waren. Trotz der anspruchsvollen Bedingungen können so die Vorteile von Maschinensteuerung auch ohne Verfügbarkeit von GPS Positionierung voll zum Tragen kommen. Die Umstellung erfolgte im laufenden Betrieb, einerseits dank der modularen Trimble-Technologie, andererseits dank der schnellen und unkomplizierten Reaktion und Unterstützung der SITECH Schweiz. 

Auch der cloudbasierten Datenaustausch erweist sich als für die Leuthard Bau AG als grosser Vorteil. Einerseits ist so die Verfügbarkeit von aktuellen Planungsdaten auch bei Revisionen schnell auf allen Systemen verfügbar. Andererseits kann im Büro der Baufortschritt tagesaktuell und sogar in Echtzeit kontrolliert werden, unter anderem um eine vorausschauende Einsatzplanung zu erstellen. 

Gefragt nach den Vorteilen des Arbeitens mit digitalen Daten und entsprechend ausgerüsteten Baumaschinen, weiss Roman Stalder gleich mehrere Antworten. „Wir waren in allen Bereichen von der Angebotserstellung bis zu den Erdarbeiten deutlich schneller, auf der Baustelle selbst sparen wir Personal – beispielsweise einen Messgehilfen – ein“. Auch eine Sicherheitsfrage angesichts der extrem langen und tiefen Baugrube und den engen Platzvrehältnissen. Weitere Argumente für die digitale Planung und Ausführung: Präzise Daten reduzieren die Aushubmenge, eine laufende Baufortschrittskontrolle sorgt für maximale Transparenz bei allen Beteiligten.