Hochtechnisiert ist die Lötscher Tiefbau AG, entsprechend gross auch ihr digitaler Maschinenpark. Modelldaten spielen in all ihren Arbeitsprozessen durchgängig eine wichtige Rolle – vom Aufmass und der Kalkulation, bei der Ausführung samt Massenerhebungen und Fortschrittskontrollen bis hin zur Projektdokumentation und Abrechnung. Drei von rund 380 Mitarbeitenden betreuen heute 70 digitale Lösungen und erledigen die Aufbereitung und das Management der Daten. Auch die Anwenderschulung und der First Level Support gehören zum Aufgabengebiet dieses kleinen Teams.
Mit Mietmaschinen Engpässe einfach überbrücken…
Die Lötscher Tiefbau AG war bereits 2008 und damit schon sehr früh in die Digitalisierung eingestiegen. Ab dann habe sich die Zahl ihrer digitalen Lösungen alle vier Jahre verdoppelt, berichtet Raniero Fanger, Konstrukteur Geomatik. Er gehört zum Dreierteam bei Lötscher, auf das sich die Nutzer verlassen können, wenn immer es um digitale Daten und Geräte geht. «Trotz des konstanten Flottenwachstums gibt es immer wieder Bedarfslagen, die auch wir mit unseren vielen eigenen digitalen Lösungen nicht abdecken können. Gründe dafür können Auftragsspitzen wie auch Lieferfristen neuer oder reparaturbedinge Ausfälle bestehender Maschinen sein. Dann mieten wir Maschinen mit GPS dazu. Das verschafft uns schnell und einfach jeweils die Kapazität, die wir gerade brauchen. Im Schnitt sind auf unseren Baustellen immer etwa 5 Prozent Mietgeräte mit Maschinensteuerungen im Einsatz.»
… um immer mit 3D-Steuerungen maximal effizient arbeiten zu können
Jedes Projekt, egal welcher Grösse, wird bei Lötscher mit einem 3D-Modell und dem Einsatz eines oder mehrerer maschinengesteuerter Geräte abgewickelt. Mehrheitlich würden sie von ihren Auftraggebern noch immer 2D-Pläne erhalten. Weil das Arbeiten mit Modellen deutlich effizienter ist, erstellt sie das Team um Raniero Fanger selber. Der Modellieraufwand lohne sich gleich in mehrfacher Hinsicht: «Modellieren wir inhouse, gewinnen wir viel Zeit. Zudem wissen wir so ganz genau, was wir gezeichnet haben. Wir bilden in unseren Modellen all das ab, was wir für die Projektabwicklung benötigen. Für unsere Baustellenteams extrahieren wir jeweils die Angaben, die sie gerade brauchen. Dies sind zum Beispiel Abstecklisten, Linien, Schalungspläne und vieles mehr. Mit den Maschinendaten dokumentieren wir auch unsere Projekte, machen Leistungskontrollen und planen den zum Baufortschritt passenden Maschineneinsatz. Merken wir, dass wir an einem Ort eine zusätzliche Maschine brauchen, um einen Rückstand zu vermeiden oder aufzuholen, nehmen wir diese aus dem eigenen Bestand oder mieten sie eben vorübergehend dazu.»
«Die Arbeit mit einer gemischten Flotte macht uns weder Umstände noch Probleme. Sobald wir den Zugang zur Steuerung der jeweiligen Mietmaschine haben, läuft datenmässig alles wie immer.»
Doch wie vertragen sich die Daten mit den weiteren nebst Trimble bei Lötscher eingesetzten Systemen von anderen Anbietern oder mit ab Werk integrierten Lösungen? Und lassen sich Mietmaschinen in den Datenfluss integrieren? Wird es kompliziert oder holprig mit dem Datenfluss oder die Arbeit aufwändiger für die Nutzer? Raniero Fanger winkt ab. Es spiele schlichtweg keine Rolle, ob die Daten auf den eigenen Systemen oder auf denjenigen der Mietmaschinen von Avesco Rent laufen. Es gäbe keinerlei Unterschiede, nichts weiche vom bewährt zuverlässigen Datenfluss ab. Mit Ausnahme des kleinen buchhalterischen Mehraufwandes, weil die Mietkosten in der Abrechnung separat ausgewiesen werden müssen, hätte niemand etwas anderes oder gar mehr zu tun. «Wir benötigen nur den ‚Namen‘ der Maschine und die Lizenzdaten, damit auf die Steuerungen der gemieteten Geräte zugreifen und unsere eigenen Modelldaten darauf hochladen können. Ab dann läuft das Prozedere wie gewohnt.» Sobald also die mittels Trimble Businesscenter, der Office Software von Trimble, erstellten Modelle fertig sind, werden sie auf den ‚Trimble WorksManager‘ hochgeladen. Von dieser cloudbasierten Plattform aus sind sie jederzeit verfüg- und von überall her abrufbar: Der Maschinist lädt sich von dort ‚sein‘ Modell auf den Bagger. Der Bauführer holt sich an Angaben aus dem Modell, was er gerade vor Ort braucht und die Bürocrew bedient sich im Modell mit den Daten, die sie für Kontrollen, Auswertungen und Abrechnungen brauchen. Weil die Lötscher Tiefbau AG einwandfreie Arbeit abliefern will, wird regelmässig nachgemessen und der Ist- mit dem Sollzustand verglichen. Dies zur Selbstkontrolle, für die Projektdokumentation und -abrechnung wie auch als Absicherung, falls später Unstimmigkeiten zu Diskussionen führen. Um hochpräzise Messresultate zu erhalten, werden dafür die eigenen Drohnen, robotische Totalstationen und Tachymeter eingesetzt.
Mit SITECH verbindet Lötscher Tiefbau AG eine beidseits wertvolle Partnerschaft. Schon längst braucht Raniero Fanger und sein Team keine Unterstützung mehr beim Konstruieren der Modelle, doch für die Beratung über und die Schulung an neuen Geräten pflege man regelmässig Kontakt. «Durch die langjährige Zusammenarbeit hat sich zwischen unseren Unternehmen ein gutes Verhältnis entwickelt. Wir tauschen unsere Erfahrungen aus und waren auch schon öfter Betatester bei Neuentwicklungen von Trimble. Den Support von SITECH rufen wir nur an, wenn wir uns bei einem Problem nicht mehr selber weiterhelfen können. Doch solche Situationen kommen äusserst selten vor – unsere Trimble Lösungen von SITECH sind sehr gut und funktionieren zuverlässig!»