«BIM2Field im Tiefbau können wir schon. Nun wollen wir auch BIM2Field im Hochbau beherrschen». Zindel + Co. AG’s nächstes Etappenziel bei der Digitalisierung ihrer Prozesse steht damit fest. Dass das Maienfelder Bauunternehmen heute nicht mehr weit davon entfernt ist und unterwegs bereits seine Effizienz um ein Vielfaches steigern konnte, hat mehrere Gründe. Zum einen, weil der Innovationsgeist jedes Mitarbeitenden gefragt und gehört wird. Aber auch, weil es seit zehn Jahren mit SITECH und dessen Partnern aus der MEB Group auf Digitalisierungsspezialisten mit Produkten und Services vertraut, die seinem hohen Nutzeranspruch gerecht werden können.
Stellen Sie sich vor, Sie sind stolzer Besitzer mehrere Rennpferde. Wäre es nicht schade, diese Tiere immer nur traben zu lassen, wenn sie zudem auch beste Voraussetzung für den noch schnelleren Galopp mitbringen? Solche oder ähnliche Gedanken – natürlich im übertragenen Sinn – machte sich Martin Ackermann hinsichtlich der überaus leistungsstarken Trimble Messtechnik, die bei Zindel ‚im Stall‘ steht. Deshalb will er die intelligenten Maschinensteuerungen, GNSS-Rover und robotischen Totalstationen, die bisher hauptsächlich auf Tiefbaustellen für Präzision und Tempo gesorgt haben, zukünftig genauso intensiv bei Hochbauprojekten einsetzen können. Und damit die Zindel + Co AG noch effizienter machen.
Martin Ackermann‘s Vorwärtsdrang ist spürbar. Er ist im technischen Büro des Bauunternehmens für die Vermessung zuständig und treibt deren Entwicklung konstant weiter voran. «Wir haben so viele ausgezeichnete 3D-Werkzeuge, ich will einfach das Maximum aus ihnen herausholen, und sie, wo immer möglich, einsetzen. Da wir bei Tiefbauprojekten aber noch oft 2D-Daten bekommen, bereiten wir diese längst selber zu 3D auf. Denn dann können wir diese in unsere digitalen Baustellenwerkzeuge einspeisen und so viel schneller arbeiten. Heute möchte keiner unserer Leute mehr auch nur den kleinsten Aushub ohne GPS machen. Zukünftig wollen wir in der Lage sein, das Potenzial unserer intelligenten Systeme mit BIM2Field auch im Hochbau vollständig auszuschöpfen. Deshalb sind wir aktuell daran, unsere diesbezüglichen Kompetenzen anhand von ausgewählten Projekten gezielt noch weiter auszubauen. Wie beispielsweise beim Projekt Los 4 Kraftwerk Schils, Fassung Bruggwiti Flums Dort hat die praktische Arbeit mit dem Modell unseren Polieren zusätzliche wertvolle Erkenntnisse eingebracht und uns gleichzeitig auch noch ein wichtiges Referenzprojekt.» Und dieses scheint schon Wirkung zu zeigen: Zindel hat bereits einen nächsten, um einiges grösseren Hochbauauftrag gewonnen, bei dem BIM2Field vorausgesetzt wird.
So lag es auf der Hand, dass Zindel schon früh auch für die digitale Vermessungstechnik ein offenes Ohr hatte. Das Maienfelder Bauunternehmen, das alle Sparten in der Bauausführung bedient, wollte wissen, was diese ihnen bringt und testete bereits Ende der Nuller-Jahre eine erste Maschinensteuerung in der Praxis auf einer realen Baustelle. Überzeugt und begeistert von deren Effizienz und Bedienerfreundlichkeit liess die Anschaffung dieser und weiterer intelligenter Systeme für die Bauvermessung nicht lange auf sich warten.
Persönlich zusätzliche Effizienz gewinnt Martin Ackermann durch die Arbeit mit dem Trimble Worksmanager. Seit rund einem Jahr verbindet die neue cloudbasierte Plattform sein Büro mit ‚seinen‘ Baustellen. Mit dem Worksmanager überträgt er die Maschinendaten drahtlos auf die Geräte und hat so immer die absolute Kontrolle darüber, dass die Zindel-Baustellencrews mit den richtigen Daten – nämlich immer den aktuellsten – arbeiten. Laut Martin Ackermann ist der Worksmanager Gold wert. Kostspielige Fehler und Nacharbeiten können damit vermieden werden. Und für ihn falle die frühere Fahrerei zu den Baustellen mit den Datensticks weg. «Diese Zeitersparnis merke ich brutal.»
Und schon bald wird Zindel punkto Effizient noch einen weiteren Gang hochschalten. Die Modellierungssoftware Tekla ist bei BuildingPoint Schweiz AG – die wie SITECH auch zur MEB-Gruppe gehört – schon bestellt. Deren Einführung beginnt in wenigen Wochen. «Die Unabhängigkeit bei der Datenaufbereitung und beim Modellieren, wie wir sie im allgemeinen Tiefbau haben, wollen wir auch im Hoch- und Ingenieurtiefbau erreichen. Wenn wir Hochbaumodelle selber bearbeiten oder gar erstellen können, kennen wir die Kubaturen zu einem frühen Zeitpunkt schon ganz genau, können Massen und Mengen eruieren und entsprechend präziser offerieren. Und haben wir die Modelle dann auf unseren Systemen, können wir draussen auf der Baustelle direkt aus dem Modell abstecken. Unser Nutzungsanspruch an unsere Systeme ist hoch. Wir wollen sie nach Möglichkeit immer für mehrere Aufgaben einsetzen können und so grösstmögliche Effizienz dazugewinnen. Wir schaffen keine Modellierungssoftware an, um 3D-Modelle zeichnen, nur weil das cool aussieht. Denn das bringt uns nicht weiter», konstatiert Martin Ackermann. Dass dem messbaren Fortschritt zuerst eine grosse Investition und alsdann kleinere Schritte vorangehen, weil das Erlernen neuer Kompetenzen anfänglich mehr Zeit in Anspruch nimmt, ist bei Zindel allen bewusst. «Doch sobald jeder unserer Leute draussen auf der Baustelle pro Tag nur schon eine Viertelstunde effizienter wird, zahlt sich das aus.»